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Heide Maibach

Malerin

Es sind Gefühle und Stimmungen, die Heide Maibach zu einem Bild, eigentlich zu einem Poem, das der Form entspricht, transponiert. Gegensätze wie Wärme - Kälte, Nähe - Distanz erscheinen als bewegte Flächen im Luftraum; Licht - Schatten Modulierungen formen Schleier zur Ent-, nicht zur Verhüllung. In der rätselhaften Komplexität ihrer Werke besticht eine expressive Zartheit, der es gelingt Unsichtbares sichtbar und Sensibilität erfahrbar zu machen.

Die spezifische Ästhetik ihrer Kompositionen nimmt den Betrachter mit auf eine imaginäre Reise zu Kolorit, Harmonik und Tonalität, zu einer Verräumlichung eines gleichsam musikalischen Geschehens. Der Dialog zwischen hellen flächenbetonten Teilen des Bildes und den farbintensiven, teilweise von graphischen Elementen wie Schraffierung oder Farbspritzer durchsetzten Partien, provoziert ein meditatives Raumempfinden von innerer Schlüssigkeit. Dieser Eindruck manifestiert sich auch bei Arbeiten mit verhaltener, ja bisweilen sogar düsterer Palette.

Man erkennt ihre Souveränität in der Vereinnahmung des rein Visuellen, quasi in Form eines lauteren Seelenimpulses, der, um inder Sprache der Musik zu verweilen, eine "Wunderkammer" (Jazzpianist Michael Wollny) dem Sehenden eröffnet und Farbe als optische Skulptur des Lichtes interpretiert. So erweitert Heide Maibach den Begriff malerischer Abstraktion um eine eigenständige Facette und präsentiert ein magisch polytonales Farbpanorama in fein abgestuften Nuancen.

Robert Primig